Im April 2020 wurden die Ergebnisse einer von KfW Research und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Auftrag gegebenen Evaluationsstudie zum KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen (Barrierereduzierung – Einbruchschutz)“ vom Institut Wohnen und Umwelt vorgelegt und interessante Fakten ermittelt.
Der Bedarf an barrierearmen Wohnraum steigt seit Jahren steil an. Aktuell gibt es ca. 3 Mio. Haushalte mit Mobilitätseinschränkungen, davon sind 90 % Seniorenhaushalte und 45 % Haushalte mit Pflegebedürftigen. Die in der Evaluationsstudie vorgenommene repräsentative Schätzung der Anzahl barrierereduzierter Wohnungen ergab, dass von den 37 Mio. Wohnungen (inkl. Einfamilienhäusern) 560.000, also nur 1,5 %, barrierearm sind, gemäß in der Evaluation angelegten Kriterien, die den Bedürfnissen von Bewohnern mit Mobilitätseinschränkungen entsprechen. Im Kern sind dies die Abwesenheit von Schwellen oder Stufen, ausreichende Bewegungsfreiheit und eine bodengleiche Dusche. Die Ursachen für diese Situation sind sehr vielfältig
Fakt ist jedoch: Barrieren in der Wohnung erschweren für diese Zielgruppe nicht nur die Alltagsleben, sondern sie sind ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Insbesondere die Sturzgefahr steigt mit dem Alter stark an. Diese Unfälle haben oft langfristige, teilweise auch tödliche Folgen. Im Jahr 2017 starben durch häusliche Unfälle jährlich ca. 14.600 Personen; die Mehrheit von ihnen war über 74 Jahre alt.
Um die enorme Versorgungslücke zu verringern, setzen KfW und Bundesregierung seit 2009 mit dem Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ Investitionsanreize. In den Jahren 2014–2018 wurden mit Förderkrediten und Investitionszuschüssen insgesamt 190.000 Wohnungen umgebaut. In der Evaluation wurde u.a. die Frage untersucht, wie und auf welche Gruppen die Förderung sich ausgewirkt hat.
Die aktuelle Evaluation bewertet die Förderung als effektiv: Die zentrale Zielgruppe mit Mobilitätseinschränkungen wird sehr gut erreicht, insbesondere durch die Zuschussförderung. Zudem werden mit Abstand am häufigsten die zur Unfallvermeidung und selbstständigen Alltagsbewältigung wirksamsten Umbaumaßnahmen durchgeführt.
Gleichzeitig wurden in der Studie auch Herausforderungen der kommenden Jahre herausgearbeitet.

Die Studie und weitere Informationen finden Sie hier.