Neue Broschüre vorgestellt
Ausgangspunkt des Forums war die Präsentation einer gemeinsamen Broschüre der Körberstiftung mit dem Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung „Smart Ageing. Technologien für die altersfreundliche Stadt“. Sie zeigt auf, was technologisch möglich ist und was davon in deutschen Kommunen bereits erprobt wird und verbindet das mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Navigationssysteme für Fußgänger*innen, bei denen die nächste Sitzgelegenheit, der Supermarkt oder die Behörden in der Nähe angezeigt werden, Smart-Home-Konzepte, in denen Sturzdetektoren und Vitalsensoren sowie Notfall-Rufsysteme integriert sind und vieles andere.
Sie macht auch deutlich, dass die Handlungsfelder für die Kommunen sehr umfassend sind. Nicht nur die Zugänge zur öffentlichen Infrastruktur oder zu einer altersgerechten Mobilität in der Stadt sind kommunales Terrain. Auch der Einsatz digitaler Lösungen im häuslichen Umfeld ist mehr als eine Privatsache. Denn es sei im kommunalen Interesse, den möglichst langen Verbleib der Älteren in den eigenen vier Wänden zu unterstützen, so Mitautorin Victoria Herrmann-Feichtenbeiner auf dem Körber Demografie-Symposium.
Die Möglichkeiten digitaler Technologien müssen sichtbar und erlebbar sein
Um neue Technologien für smartes Altern zu etablieren, müssen sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Auch das wurde auf dem Demografie-Symposium deutlich. Ein Ort, an dem das mustergültig – und als Angebot der Stadtverwaltung – geschieht, ist das DokkX in der dänischen Stadt Aarhus. Es ist ein Ausstellungsort, an dem digitale Produkte zum Kennenlernen, Erproben und Ausleihen präsentiert werden. Es versteht sich aber auch als Innovation Hub: Forschung und Unternehmen laden die Nutzer*innen zum Feedback auf ihre Produkte ein.
Co-Creation als Basis
Sehr spannend waren die Berichte von den Ansätzen der Finnen, die grundlegenden Veränderungen gemeinsam zu gestalten. Co-Creation ist dabei das Motto. Der Technologieeinsatz in Bereichen wie Quartiersarbeit, Mobilität, Gesundheit und Pflege soll vor Ort und anwendungsorientiert begleitet werden, unter Einbindung aller dort wirkenden Stakeholder und vor allem auch der Nutzer*innen.
Digitale Entwicklungen müssen einen Mehrwert bieten, den die potenziellen Nutzer*innen auch erkennen und anerkennen. Besser und nützlicher, so Sanna Vesikansa, Helsinkis Vizebürgermeisterin bis 2021, werden digitale Services nur durch die gemeinsame Entwicklung mit den Bürger*innen und deren fortwährendem Feedback. Dieser Dialog prägt das Herangehen in Helsinki.
Wer sich für die Eindrücke der Vertreter*innen der deutschen Kommunen interessiert oder auch für das Thema Gaming, das ebenfalls auf der Tagung ausführlich diskutiert wurde, findet viele weiteren Informationen auf der Seite der Körber-Stiftung hier.
Oder man macht sich selbst ein Bild von den Aktivitäten der finnischen Hauptstadt mit dem Video „Helsinki – Smart und altersfreundlich“ in der Mediathek der Stiftung.
(Quelle – Meldung der Körber-Stiftung vom 10.11.2021)