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Nicht noch mehr Pflegeheime

Die Süddeutsche Zeitung am 23.02.2023 einen interessanten Artikel von Sven Loerzer zur Veränderung der Senioren-Wohnung-Politik in München veröffentlicht.
Er stellt darin die Konzepte der grün-roten Rathauskoalition vor. Es geht darum, statt immer neuer Pflegeinrichtungen lieber spezielle Wohnprojekte mit pflegerischen Angeboten schaffen. Denn - so schreibt die Zeitung „die Bedürfnisse der Münchnerinnen und Münchner haben sich längst verändert.“
Sofie Langmeier, Stadträtin der Grünen/Rosa Liste, zählt zur Generation der Baby-Boomer und setzt darauf, jetzt zu gestalten, wie sie selbst einmal in vielleicht 20 Jahren leben wird. Und Anne Hübner, Vorsitzende der SPD/Volt-Stadtratsfraktion, wiederum macht sich Gedanken, wie dann ihre Eltern versorgt sein werden. Und ärgert sich darüber, dass beim Seniorenwohnen trotz einer Initiative ihrer Fraktion im Jahr 2020 bisher kaum etwas vorangeht. Beide Rathauspolitikerinnen sind alles andere als glücklich darüber, dass das Sozialreferat vor allem darauf setzt, die Pflegeplätze in Heimen auszubauen: 1000 Plätze sollen bis 2030 neu entstehen. Dabei sind rund drei Prozent der 8500 Betten in Pflegeheimen derzeit frei, weitere 300 können wegen des Fachkräftemangels nicht belegt werden.

Die Seniorinnen und Senioren aber wollten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. Das Bild von Altenheimen, in denen Seniorinnen und Senioren noch zehn oder 15 Jahre leben, ist völlig überholt. Die Verweildauer in der stationären Pflege ist immer kürzer geworden. In der Regel ziehen Menschen erst dann in ein Pflegeheim, wenn es gar nicht mehr anders geht". Das ist überall so.
Die beiden Rathausfraktionen in München sehen deshalb dringend Bedarf, bestehende Planungen zu überprüfen. So stelle sich die Frage, „ob anstelle sanierter Pflegeheime nicht Wohnprojekte mit ambulanten Angeboten oder Tages- und Nachtpflegeplätzen besser den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.“
Alle Planungen für Pflegeheime auf städtischen Flächen sollten nach Möglichkeit durch solche Wohnprojekte ersetzt werden, verlangen SPD und Grüne. In Zukunft soll der Wunsch nach eigenständigem Wohnen im Alter, möglichst im vertrauten Stadtbezirk, bei städtischen Planungen deutlich mehr beachtet werden als der nach einem Pflegeplatz direkt in der Nähe der alten Wohnung.
Jeder ältere Mensch soll möglichst lange eigenständig in einem angemessenen und bezahlbaren Zuhause wohnen können – so ihre Maxime. Dabei gelte es – so der Autor - auch neue Modelle zu entwickeln und Vorbilder aus anderen Städten aufzugreifen: Etwa die Quartierpflege in Leipzig, bei dem ein Helferkreis aus Nachbarn die Grundversorgung hilfebedürftiger Menschen übernimmt, koordiniert von hauptamtlichen Personal.
Quelle: Artikel von Sven Loerzer, Süddeutsche Zeitung 23.02.2023
Eintrag vom 25.02.2023 unter »Aktuelles und Interessantes«
 
 
Ein Projekt des Fördervereins Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V.