In einem Artikel von Klaus D. Grote (Tagesspiegel) vom 01.02.2024 wird die Umsetzung der neuen Brandenburger Richtlinie in der Stadt Potsdam konkret:
In Potsdam haben seit Jahresbeginn deutlich mehr Personen Anrecht auf einen Wohnungsberechtigungsschein (WBS) und damit Zugang zu mietpreisgebundenen Wohnungen. Basis dafür ist neue Brandenburger Programm zur Wohnungsbauförderung. Es sieht höhere Einkommensgrenzen sowie zusätzlich eine dritte Einkommensgrenze für Berechtigte vor. So gilt jetzt beispielsweise für einen Einpersonenhaushalt ein Jahreseinkommen von 18.500 Euro als Grenze. Zuvor waren es 15.500 Euro. Gleichzeitig wurde aus dem WBS+20 ein WBS+40 – das Einkommen darf also 40 Prozent über der Grenze liegen. Zusätzlich gibt es nun den WBS+60 für um 60 Prozent höhere Einkommen.
Nach Berechnungen der Stadt liegen insgesamt 57 Prozent aller Potsdamer Haushalte unter den neuen Einkommensgrenzen. Das sind bei etwa 100.000 Haushalten in der Stadt immerhin 50.000 bis 60.000 Haushalte.
Neu ist auch, dass seit 1. Januar 2024 bei 100 % Förderung des Mietwohnungsbaus eine Mietpreisbindung für alle Wohnungen gilt und zwar prozentual für alle drei Stufen des WBS.
Bisher galt das für 75 % der Wohnungen.
Intensive Bauvorhaben zur Deckung des Bedarfs an Sozialwohnungen
Neubauwohnungen, bei denen die neue Vergabepraxis angewendet wird, sind aber erst in drei bis fünf Jahren fertig. Bei sanierten Wohnungen könnte die Regelung im kommenden Jahr greifen. Aktuell gibt es in Potsdam 5020 mietpreisgebundene Wohnungen. Das deckt lediglich die Hälfte des Bedarfs. Langfristiges Ziel der Potsdamer Wohnungspolitik ist, dass für zehn Prozent aller Mietwohnungen in Potsdam eine Mietpreisbindung gilt, um alle Haushalte, die einen dringenden Bedarf haben, zu versorgen.
Zwischen 2017und 2023 wurden in Potsdam 799 geförderte Wohnungen neu gebaut und weitere 452 Wohnungen saniert. Auch gegenwärtig ist die städtische Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam in vielen Quartieren der Stadt aktiv, um weitere Sozialwohnungen zu bauen bzw. zu sanieren, von denen ein großer Teil belegungsgebunden sein werden.
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