Lange wurde sie gefordert, jetzt ist sie da. Am 19.04.2024 starteten Brandenburgs Bauminister Rainer Genilke gemeinsam mit der Brandenburgischen Architektenkammer die Pilotphase für die Beratungsstelle Bauliche Barrierefreiheit in Brandenburg.
Ab jetzt können sich Bauherrinnen und Bauherren und die am Bau Beteiligten mit Fragen rund um die Schaffung von baulicher Barrierefreiheit im Wohnungsbau und bei der Stadtplanung an die Geschäftsstelle im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) wenden. Eine Koordinierungsstelle in der Brandenburgischen Architektenkammer wird künftig die Fragen von den Mitgliedern im Ausschuss für Barrierefreies Bauen besprechen und beantworten. Die Experten beraten auch bei konkreten vor-Ort Lösungen.
Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung wurde betont, dass Barrierefreiheit ein Qualitätskriterium ist, das allen Nutzenden zu Gute kommt. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die Tatsache, dass der Anteil älterer Menschen mit entsprechend veränderten Bedürfnissen zunimmt, gewinnt Barrierefreiheit immer mehr an Bedeutung. Aber sie kann auch für Familien mit Kindern ein entscheidender Beitrag für mehr Lebensqualität sein.
Ziel ist, dass bauliche Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht wird, beim Neu- und Umbau von Wohnungen, öffentlichen Gebäuden, Straßen, Wegen und Plätzen.
Deutschland hat sich mit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 verpflichtet, bestehende Barrieren zu beseitigen und dafür Sorge zu tragen, dass keine neuen Barrieren aufgebaut werden. Denn nur dann können Menschen mit Behinderungen ihre Menschenrechte auf Teilhabe an Bildung, Arbeit und gesellschaftlichen Leben überhaupt erst wahrnehmen. Und nur dann haben sie die Chance für ein selbstbestimmtes Leben.
In Brandenburg leben circa 508.000 Menschen mit einer Behinderung, darunter 335.000 Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung. Das sind rund 20 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger, die auf unterschiedliche Weisen mit Barrieren konfrontiert sind.
Nähere Informationen finden Sie hier auf der Webseite des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung.