In der Reihe ZUKUNFT BAU FORSCHUNG KOMPAKT 2/24 wurden die Ergebnisse eines Forschungsprojektes veröffentlicht, das die TU Berlin gemeinsam mit Partnern aus der Schweiz sowie einer breiten Gruppe von Wohnungsunternehmen und – verbänden sowie dem Senat Berlin durchgeführt hat und das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert wurde.

Die Wohnungswirtschaft zählt den demografischen Wandel zu den wichtigsten Megatrends. Dennoch gibt es kaum marktwirtschaftliche Anreize, das Thema breit anzugehen: Viele Wohnungsunternehmen beurteilen die Nachfrage nach Angeboten für Wohnen im Alter als verhalten. Die Studie zeigt, was Wohnungsunternehmen tun können, die die Nische besetzen und Angebote für Veränderungswillige machen wollen.
Die Versorgung mit altersgerechtem Wohnraum erfordert mehr als barrierefreie Wohnungen: Wohnungen müssen auch bezahlbar und zugänglich sein. Ältere Menschen stellen tendenziell höhere Anforderungen an Vermietungsprozesse als jüngere Generationen und nur wenn diese Anforderungen erfüllt sind, ziehen sie von Familienwohnungen in kleinere Wohnungen um.
Wenn Wohnungsunternehmen zur Wohnraumversorgung von älteren Menschen beitragen möchten, suchen sie sich idealerweise Handlungsfelder, die in ihr Tagesgeschäft und ihre Unternehmenskultur integriert werden können. Dabei lohnt sich, Themen zu verknüpfen, beispielsweise den Neubau mit Sensibilisierungsmaßnahmen und einem erleichterten Zugang zum Wohnungsangebot. Wohnungsunternehmen müssen sich zusätzliche Kompetenzen, z. B. im Sozialmanagement, nicht zwingend aneignen. Sie können diese über externe Dienstleister bereitstellen. Weiter können sie Maßnahmen auf spezifische Bedarfsgruppen ausrichten, z. B. indem sie nur gering bemittelte ältere Menschen bei der Anpassung der Wohnung finanziell unterstützen. Der demografischen Wandel läuft, und Wohnungsunternehmen, die sich heute anpassen, sind auf den künftigen Mainstream vorbereitet.

Die Veröffentlichung finden Sie hier auf der Seite des Bundesinstitutsfür Bau-, Stadt- und Raumforschung.