Was kennzeichnet ein altersgerechtes Quartier?
Seit einigen Jahren entstehen immer mehr Initiativen, altersgerechte Wohnkomplexe, so genannte „Quartiere“, zu entwickeln, in denen Menschen in ihrer vertrauten Umgebung möglichst bis zum Lebensende wohnen können. Mit dem Begriff „Quartier“ sind überschaubare Wohnumgebungen gemeint wie z.B. Wohnsiedlungen, städtische Wohnviertel oder auch kleinere Gemeinden öder Dörfer mit ca. 3.000 bis 15.000 Einwohner. Als Initiatoren wirken Wohnungsunternehmen, Kommunen, Wohlfahrtverbände, aber auch engagierte Bürger und Vereine.
Das Quartierskonzept
Auf der Basis eines Gesamtkonzeptes werden hier schrittweise Bedingungen geschaffen, die selbständiges Wohnen im Alter ermöglichen. Das wird durch eine Vielfalt von Wohnformen und Unterstützungsleistungen, durch die Kooperation vieler Partner und vor allem auch durch das ehrenamtliche Engagement der Bewohner und Bewohnerinnen erreicht. Angestrebt wird, dass verschiedene Generationen und Kulturen hier gemeinsam leben, dass Nachbarschaftshilfe und soziale Netze wieder eine größere Bedeutung bekommen und Solidarität untereinander entsteht. Hier sollen auch Menschen mit hohem Pflegebedarf nicht wegziehen müssen. Gemeinschaftliches Wohnen wird integriert und Raum für Begegnung und Miteinander geschaffen.
Vielfalt gefragt - Akteure gesucht
Diese Wohnkomplexe sind sehr unterschiedlich, immer geprägt von den Bedingungen vor Ort, den Bedürfnissen der Bewohner und Bewohnerinnen sowie auch den Interessen der Träger und Initiatoren. Inzwischen ist hier eine bunte Landschaft entstanden. Weitere Ideen und Initiativen liegen in der Schublade oder befinden sich in der Planungs- oder Umsetzungsphase. Es lohnt sich sehr, zu verfolgen, wo es so etwas bereits in der Umgebung gibt bzw. wo es geplant ist. Natürlich sind auch Initiatoren gesucht, einer muss den Anfang machen. Ausreichend Erfahrungen anderer liegen dazu vor.
Es geht vor allem um die Verbindung folgender Teile in einem Baukastensystem:
1. Bauliche Maßnahmen
2. Soziale Integration und gegenseitige Hilfe
3. Beratung und Alltagshilfen vor Ort
4. Selbständige Wohnformen
5. Pflege- und Betreuungsleistungen
6. Spezielle Wohnformen