Zum Wohnprojekt
Das Projekt wurde auf einem ehemaligen Bahngrundstück nach umfangreicher Geländesanierung realisiert. Wo früher u.a. Gleise lagen, ist von 2018 bis Anfang 2022 ein Wohngebiet entstanden, das bei der Energieversorgung eine weitgehende CO₂-Neutralität erreicht.
In zentraler Lage und nahe des Ruppiner Sees gelegen, fügt dieses sich nun in Wohnungsbestände der 1960er-Jahre auf der einen Seite und eine Eigenheimsiedlung auf der anderen Seite ein. Bisher sind vier Gebäude entstanden: Drei Mehrfamilienhäuser bieten insgesamt 51 Wohneinheiten und mehrere Gemeinschaftsräume. Zudem wurde ein Sonderbau mit Kita, einer Tagespflege, zwei WGs (insgesamt 16 Zimmer mit Bad) für Pflegebedürftige und einer Arztpraxis errichtet.
Die Auszeichnung
Die BBU-Vorständin Maren Kern hob bei der Auszeichnung hervor, dass die Wohnungsbaugenossenschaft Neuruppin eG „Karl Friedrich Schinkel“ mit diesem Projekt hochattraktiven und bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat. In guter Stadtlage sind hier neue Möglichkeiten des genossenschaftlichen Zusammenlebens entstanden. Nicht zuletzt durch die Entwicklung des eigenen Nachhaltigkeitskonzepts und die soziale, generationenübergreifende Ausrichtung ist der WBG Neuruppin ein echtes Vorzeigeprojekt gelungen, betonte sie.
Die beiden Vorstandsmitglieder Frank Borchert und Matthias Kusserow freuten sich über die Auszeichnung: „Das Siegel ist eine tolle Anerkennung für unsere langjährige Arbeit. Mit dem WoMeNa-Projekt wollten wir generationsübergreifendes, solidarisches Zusammenleben und ökologisches Bauen verbinden. Die Motivation bei unserer Arbeit war und ist immer die Frage, wie wir in Zukunft wohnen und leben wollen und wie wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten können. Denn wir haben nur diese eine Erde.“
Der besondere Ansatz
Ziel des Bauprojekts war es, eine Verbindung von nachhaltigem, ökologischem, energieeffizientem Bauen zu schaffen und das mit sozialen Angeboten, wie der Bereitstellung von Demenzwohnen, Tagespflege, ärztlicher Versorgung und Kitaplätzen zu kombinieren. Das Zusammenleben unterschiedlicher Generationen ist für sie dabei ein Grundgedanke des sozial-ökologischen Projektes. Die menschliche Begegnung ist sehr wichtig und wird durch einen Gemeinschaftsraum in jedem Haus und die ansprechenden Außenanlagen gefördert. Auch auf die Bezahlbarkeit wurde Wert gelegt. Die aktuellen Nettokaltmieten liegen bei 8-10 Euro und die Betriebskosten bei 2,50 Euro pro Quadratmeter. Auch in den Außenanlagen des Quartiers spiegelt es sich wider: Die WBG Neuruppin hat hier für viel Freiraum gesorgt, organische Strukturen bei den Wegen und Pflanzungen geschaffen (u.a. mit Streuobstwiesen) und Naturstein bei der Pflasterung verwendet. Beiträge zur nachhaltigen Mobilität bieten ein eigens angelegter Radweg durch das Wohngebiet – auf dem Verlauf der ehemaligen Bahntrasse – sowie Fahrradunterstände und Ladesäulen für Elektromobilität.
Die Pressemitteilung der BBU und weitere Informationen zum Qualitätssiegel finden Sie hier.