Am 13.11.2024 veröffentlichte Martin Kliemank von MDR SACHSEN Neues über ein Projekt der Wissenschaft im Nachbarland.
Möglichst lange zu Hause wohnen bleiben, im vertrauten Umfeld: Für viele Senioren ist das ein unbedingter Wunsch, für die Angehörigen bedeutet es aber meist eine Herausforderung. Helfen sollen hier neue Technologien und künstliche Intelligenz. Sie sollen den Alltag daheim sicherer machen. Wie das funktioniert, demonstrieren Wissenschaftler gerade in einer Testwohnung in Ebersbach-Neugersdorf.
Die Entwicklung technische Helfer für mehr Sicherheit für Senioren im Alltag, u.a. zur Erkennung von Stürzen, schreitet voran. In Pflegeheimen wird vieles schon genutzt, in Privatwohnungen jedoch selten. Hier setzt das Projekt an. Denn anders als das kontrollierte Umfeld im Pflegeheim hat die Privatwohnung für die Technik noch so ihre Tücken. Probleme können sein, "dass also eine Gardine, eine Blume sehr ungünstig vor einem Sensor steht, dass der Hund den Sensor angeknabbert hat, dass Sachen von der Wand fallen", erklärt Michael Fipper, der Projektkoordinator von der Hochschule Darmstadt. Darauf wollen die Forscher die Technik vorbereiten.
Testfeld Lausitz
In der Lausitz sieht Michael Fipper ein geeignetes Testfeld: "In gewisser Weise ist die Lausitz ein Paradebeispiel für das, was uns im Grunde genommen in den nächsten Jahren deutschlandweit erwartet, weil wir hier schon jetzt eine recht alte Bevölkerung sehen, wie wir sie realistischerweise in den nächsten Jahren auch in anderen Regionen Deutschlands sehen werden."
Mehr Senioren, aber weniger Pflegekräfte - wo Rund-um-die-Uhr-Betreuung nicht mehr leistbar ist, könnten die in Neugersdorf erprobten Assistenzsysteme Sicherheit und Komfort bieten.“
Gemeinsam mit dem Institut für Gesundheit, Altern und Technik an der Hochschule Zittau/Görlitz und interessierten älteren Bürgerinnen und Bürgern möchte man auf eine „Lernreise“ gehen, um passende Alltagslösungen zu finden.
In Neugersdorf wurde eine Zwei-Zimmerwohnung als Testwohnung ausgestattet. Wissenschaftler haben die Zimmer mit Bewegungsmeldern und Radarsensoren ausgerüstet. Die sollen Stürze erkennen, im Notfall Hilfe rufen und die Helfer automatisch hereinlassen.
Thomas Graf vom Institut für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik an der Hochschule Zittau/Görlitz erklärt: "Wir haben festgestellt, dass es hier noch einen Mangel an technologischen Lösungen gibt und wenige Anbieter in der Region präsent sind." Sein Team will die Hightech-Helfer deshalb bekannter machen.
Deshalb suchen sie möglichst viele Leute, die bereit sind, sich einfach mal auf dieses System einzulassen und das bei sich in der Wohnung zu verwenden.
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